Das Islandpferd stammt von den Pferden ab, die die Wikinger mitgebracht haben, als sie sich vor mehr als 1100 Jahren in Island niederließen. Seit der Wikingerzeit durften dann keine weiteren Pferde mehr nach Island importiert werden. Und so entwickelte sich dieses einzigartige Pferd, unser eigenes nordisches "Vollblut" in Form des starken, kleinen Tölters.
Die Natur, in der diese Pferde seit Jahrhunderten leben, hat Sie gesund und zäh gemacht und da die isländischen Menschen ein vielseitiges Transporttier in dem zerklüfteten Gelände brauchten, züchteten sie dieses außergewöhnlich zuverlässige, starke und komfortable Pferd, trittsicher und mit viel Temperament und Lauffreude.
Das Islandpferd ist also in erster Linie ein Nutztier, bei dessen Zucht der größte Wert auf gute Reiteigenschaften gelegt wird. Es muss mutig, selbständig, willig und kooperativ sein. Es muss leicht zu halten sein, über eine gute Anpassungsfähigkeit verfügen und vor allem einen guten Charakter haben.
Alle Farben, Abzeichen und Farbkombinationen sind erlaubt, ja sogar willkommen.
Es sind aber letztlich die (zusätzlichen) Gänge des Pferdes, die mehr als alles andere den Weg für den Erfolg geebnet haben, den die isländischen Pferde in den letzten Jahren in den meisten europäischen und Nordamerika erlebt haben.
Neben den drei Grundgangarten, die alle Pferderassen beherrschen (Schritte, Trab und Galopp), haben Isländische Pferde die genetische Anlage für weitere zwei Gänge: Tölt und Rennpass.
Isländer gibt es prinzipiell mit 3,4 und 5 Gängen.
Schritt ist eine Gangart im Viertakt, bei der das Pferd langsam schreitet. Schritt ist die einzige Gangart, die nicht elastisch ist, weil die Hufe sich länger am Boden als in der Luft befinden.
Trab ist eine Gangart im Zweitakt. Die jeweils diagonalen Beinpaare heben gemeinsam ab und kommen gemeinsam wieder auf. Zwischen den Phasen des Abfußens gibt es immer eine Schwebephase. Dadurch hat der Trab 4 Schrittfolgen. Die Hauptvoraussetzung für schönen Trab ist, dass die Bewegung gleichmäßig ist.
Der isitypische Tölt ist ein Viertakt mit der gleichen Schrittfolge wie im Schritt: Rechtes Hinterbein, rechte Vorderbein, linkes Hinterbein und linkes Vorderbein. Das Pferd hat immer ein oder zwei Beine am Boden, im Schritt immer zwei bis drei Beine. Es gibt keine Schwebe- oder Sprungphase und dadurch wird diese Gangart so unglaublich bequem für den Reiter.
Galopp ist die schnellste der 3 Standardgangarten. Das Pferd hat auf der einen Seite Vorder- und Hinterbein und auf der anderen Seite ein Vorderbein in der Luft, bevor es abspringt und alle Beine zur gleichen Zeit für einen Moment keinen Kontakt mehr mit dem Boden haben. Galopp ist ein Dreitakt.
Pass bzw. Rennpass ist ein Zweitakt, bei dem das Pferd gleichzeitig die Vorder- und Hinterbeine auf der gleichen Seite bewegt – zwischen dem Abfußen der einen Seite und dem der anderen Seite gibt es eine lange Schwebephase. Darum heißt der Pass auf Englisch auch "flying pass" oder dänisch "flyvende pas". Die Geschwindigkeit beträgt 40 km/h und schneller, wird aber nur auf kurzen Strecken geritten.
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